Unter der Sowjetunion koexistierten Armenien und Aserbaidschan. Es existierte in beiden Ländern eine Vielzahl der Diaspora des jeweilig anderen Landes. Als die Zentralgewalt schwächelte, brachen Konflikte mitsamt Pogromen aus; (Pogrom steht für die gewaltsame Ausschreitung gegen Menschen, die entweder einer abgrenzbaren gesellschaftlichen Gruppe angehören oder aber von den Tätern einer realen bzw. vermeintlichen gesellschaftlichen Gruppe zugeordnet werden.) Dazumal ging es mehr um Macht als Religion. Ich selbst bin mit Muslimen und Juden befreundet, keine Religion goutiert Gewalt. Doch schnell kann zwischen andersartigen Gruppierungen eine Spirale entstehen, und ein Sieg vertieft Wunden von Verlierern wie Siegern.
Armenien kontrollierte schließlich seit 1994 Berg Karabach, obwohl das Land völkerrechtlich Aserbaidschan angehört, auch wenn dort mittlerweile nur Armenier leben. Ein Grund, weshalb der Konflikt seither wieder aufflackerte. Die Türkei hat sich daraufhin ebenfalls eingemischt, und letztendlich hat dort die russische Regierung eine «Friedenstruppe» errichtet.
Ich bin der festen Überzeugung, dass Menschen ihre Probleme selber lösen könnten, sofern sie sich nicht durch machthungrige Politiker vertreten lassen. Kein Mensch möchte Krieg, die Folge einer solchen Auseinandersetzung; immer Tote und keine Lösung, alte Wunden auf beiden Seiten reißen wieder auf. Zu den «Azeri» (Aserbaidschaner oder Aseris) möchte ich hingehen; denn darüber möchte ich gerne in Baku mit ihnen diskutieren. Ich bin der Meinung, dass jene Menschen, welche es dort betrifft, das Zepter dringend in ihre eigene Hand nehmen sollten – «einfacher gesagt als getan.»
Doch wie wäre es mit erneuten Gehversuchen?